“Du musst so schnell wie möglich herkommen. Bitte! Ich glaube ich habe Scheiße gebaut.” Panik und Verzweiflung lagen in der Stimme der jungen Frau am anderen Ende des Telefons. Surtur verdreht die Augen, schnauft genervt: “Echt jetzt? Schon wieder? Was ist es denn diesmal?”. Er macht eine kurze Pause und gerade als sie wieder sprechen will sagt er wütend “Ach komm, lass gut sein. Ich will es nicht wissen. Wo bist du?” – “Okapi” antortete sie knapp und ihre Stimme klang zumindest eine Nuance ruhiger. Surtur nickt, er weiß, wo er seine Schwester finden wird. Er legt auf, atmet tief durch. Hinter ihm wartet die Frau, die er über alles liebt auf ihn. Er hofft, sie hat nichts von dem Telefonat mitbekommen. Er würde ein paar Tage weg sein. Einmal mehr die Probleme seiner Schwester regeln müssen. Aber nicht heute Abend. Der gehört noch ihm und seiner großen Liebe.

Die “Norseman” fliegt ruhig über die Tasmanische See. Am Horizont geht die Sonne langsam auf. Sie sind verdammt früh aufgebrochen. Der Smalltalk mit Cooper, seinem Piloten, war längst beendet. Seit einiger Zeit sinniert Surtur vor sich hin. Er hatte seine Schwester während des Fluges noch einmal kontaktiert. Er kannte Mia als hitzköpfig und manchmal unvorsichtig. Aber ‘dämlich’ war bisher keine Assoziation, die er mit ihr in Verbindung gebracht hätte. Umso unverständlicher war es, dass sie sich ausgerechnet mit den DiMarco’s angelegt hatte. Einflussreiche Italiener mit denen sie glücklicherweise wenig Überschneidungen haben, was ihre Geschäfte angeht. Cooper landet die “Norsman” im Schutz der Dunkelheit sicher in einer Bucht in der Nähe des Hafens. Er greift seine Aktentasche und macht sich auf den Weg zum Treffpunkt. Er war vorbereitet – was immer ihn erwarten würde.

Vorsichtig schlich Surtur zum Treffpunkt. ‘Okapi’ dachte er, während er die Umgebung beobachtet. Die Codenamen für derlei Orte sucht eigentlich immer seine Schwester aus. Meist benannte sie sie nach irgendwelchen markanten Dingen. In wiefern sie dieser halbverweste Baumstamm hier an ein Okapi erinnerte, konnte er nicht nachvollziehen. Möglicherweise sah er allerdings auch noch ein wenig anders aus, als sie das letzte Mal hier waren. Er schaut an die Uhr. Verdammt. Sie verspätet sich doch sonst nicht…

Er wurde nervös. Irgendetwas stimmt hier nicht. Er öffnet seinen Aktenkoffer. Jeff und Jill, seine beiden Pistolen, glänzten silbern im Licht des Mondes. Er atmet tief durch, streicht fast zärtlich über die schönen Verziehrungen auf ihren Läufen und nimmt sie auf. Sie liegen angenehm schwer in seinen Händen. Er läßt sie nicht gerne für sich sprechen. Aber vielleicht müssen sie es heute Nacht. Er geht los. Streift durch die Straßen. Irgenwo muss Mia doch sein…

Er hörte aufgebrachtes Gefluche und wenig später schnelle Schritte hinter ihnen. Während er rannte, überlegte er. Was brachte es, jetzt wegzulaufen? Die DiMarco’s würden auf die ein oder andere Art in ihr Geschäft funken, ließen sie diesen ersten Versuch ungestraft. Eigentlich wäre es an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Er stoppte aprupt, Mia lief ihm direkt in die Arme. “Plan B, Kleine.” sagte er knapp und seine Schwester verstand sofort. Sie zielten mit ihren Waffen in die Richtung, aus der ihre Verfolger jeden Augenblick auftauchen würden. “Ihr elenden Wichser! Keiner legt sich mit den Tyran’s an” hört er sie schreien als Pepes Kumpane um die Ecke bogen. Ihre Stimme überschlägt sich förmlich und nur den Bruchteil einer Sekunde später sieht er das Mündungsfeuer ihrer Waffe, hört den ersten Schuss. Er zielt, läßt Jeff und Jill in das tödliche Lied einstimmen.

Er hörte aufgebrachtes Gefluche und wenig später schnelle Schritte hinter ihnen. Während er rannte, überlegte er. Was brachte es, jetzt wegzulaufen? Die DiMarco’s würden auf die ein oder andere Art in ihr Geschäft funken, ließen sie diesen ersten Versuch ungestraft. Eigentlich wäre es an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Er stoppte aprupt, Mia lief ihm direkt in die Arme. “Plan B, Kleine.” sagte er knapp und seine Schwester verstand sofort. Sie zielten mit ihren Waffen in die Richtung, aus der ihre Verfolger jeden Augenblick auftauchen würden. “Ihr elenden Wichser! Keiner legt sich mit den Tyran’s an” hört er sie schreien als Pepes Kumpane um die Ecke bogen. Ihre Stimme überschlägt sich förmlich und nur den Bruchteil einer Sekunde später sieht er das Mündungsfeuer ihrer Waffe, hört den ersten Schuss. Er zielt, läßt Jeff und Jill in das tödliche Lied einstimmen.

Diesmal hatte er selbst dafür gesorgt, dass sie keine Spuren hinterlassen. Zumindest keine, die die Polizei auf seine Familie bringen wird. Die DiMarco’s hingegen würden genau wissen, wer ihnen diese kleine Botschaft hinterlassen hat. Die Tyran’s verstecken ihre Leichen nicht im Keller, sie lassen sie möglichst auffällig zurück. Alte Familientradition. Er wüsste nicht warum er daran etwas ändern sollte. Er hatte Mia noch zum Flughafen gebracht. Sie haben viel miteinander geredet. Sie wollte sich erstmal eine Weile nach Florida absetzen. Ein guter Plan. Surtur lehnt sich grinsend zurück in den Sitz der “Norseman”. ‘Mal sehen wie lange es dauern wird, bis sie irgendeinen reichen, alten Schnösel aufgerissen hat’ denkt er. Dann schweifen seine Gedanken wieder nach Hidden Dale, zu seiner großen Liebe…

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